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Was ist der Klimawandel?

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, die gemeinsames Handeln auf internationaler, nationaler und individueller Ebene erfordert. Mit dem Klimawandel sind langfristige Veränderungen des globalen Klimasystems gemeint, die sich in steigenden Durchschnittstemperaturen, veränderten Niederschlagsmustern und häufigeren Extremwetterereignissen äußern. 

Die Auswirkungen des Klimawandels sind weltweit spürbar: Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt, Ökosysteme verändern sich, und extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Dürren und Starkniederschläge nehmen zu. 
 

Temperatur

Der Sechste Sachstandsbericht des Weltklimarats (IPCC) stellt unmissverständlich fest, dass der Mensch die Hauptursache dieser Veränderungen ist. Seit Beginn der Industrialisierung haben menschliche Aktivitäten, insbesondere die Verbrennung fossiler Brennstoffe und die Abholzung von Wäldern, zu einem signifikanten Anstieg der Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre geführt. Diese Gase verstärken den natürlichen Treibhauseffekt und führen zu einer Erwärmung der Erdoberfläche. Zwischen 1850–1900 und 2011–2020 ist die globale Durchschnittstemperatur um etwa 1,09 °C gestiegen, wobei 1,07 °C dieses Anstiegs auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen sind.

Eine deutsche Zusammenfassung der Hauptaussagen des 6. Sachstandsberichtes finden Sie unter diesem weiterführenden Link als PDF zum Download.

Besonders stark trifft der Klimawandel Länder wie Deutschland, denn die Erwärmung ist über Landmassen stärker als über den Ozeanen (Braganza et al. 2004; IPCC 2001). Seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 ist die durchschnittliche Temperatur in Deutschland um etwa 2,5 °C [±0,4 °C] gestiegen (DWD, 2024).
 

Quellen: 
Braganza et al. 2004 Braganza, K.; Karoly, D. J.; Hirst, A. C.; Stott, P.; Stouffer, R. J.; Tett, S. F. B. (2004): Simple indices of global climate variability and change Part II: attribution of climate change during the twentieth century. In: Climate Dynamics 22 (8), S. 823–838. DOI: 10.1007/s00382-004-0413-1.

IPCC 2001 https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads/2018/03/WGI_TAR_full_report.pdf?utm_source=chatgpt.com

DWD, 2024 https://www.dwd.de/DE/leistungen/faktenpapier_extremwetter/neue-methode-klimatrends.xn--html#:~:text=Mit%20dem%20bisherigen%20Berechnungsverfahren%20betrgt,C%20ber%20dem%20frhindustriellen%20Niveau-fbj58xoa 

Wasser

Doch es bleibt nicht bei höheren Temperaturen. Der Klimawandel verändert auch den Wasserhaushalt. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen (Held und Soden 2000), was zu mehr Verdunstung und einer insgesamt leicht steigenden Niederschlagsmenge führt (Umweltbundesamt 2024). Allerdings ist diese Zunahme ungleich verteilt: Frühling, Herbst und Winter werden nasser, der Sommer hingegen trockener. Das Risiko für Dürreperioden steigt. 

Ein zusätzliches Phänomen: Wenn es regnet, regnet es oft heftiger. Durch die höhere Wasserdampfmenge in der Atmosphäre nehmen Starkniederschläge zu (Passow und Donner 2019). Doch nicht alles Regenwasser kommt dort an, wo es gebraucht wird: Wenn der Regen schneller fällt, als der Boden ihn aufnehmen kann (Infiltrationsrate), fließt das Wasser oberflächlich ab. Die Folgen sind weniger pflanzenverfügbares Wasser und mehr Bodenerosion, bei der fruchtbare Erdschichten verloren gehen (Scheffer & Schachtschabel 2018). 
 

Quellen:
Held und Soden 2000: Held, Isaac M.; Soden, Brian J. (2000): Water Vapor Feedback and Global Warming. In: Annu. Rev. Energy. Environ. 25 (1), S. 441–475. DOI: 10.1146/annurev.energy.25.1.441

Umweltbundesamt 2024: https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/trends-der-niederschlagshoehe#teilweise-sehr-regenreiche-jahre-seit-1965, zuletzt aktualisiert am 10.04.2024

Passow und Donner 2019: Passow, Christian; Donner, Reik V. (2019): A Rigorous Statistical Assessment of Recent Trends in Intensity of Heavy Precipitation Over Germany. In: Front. Environ. Sci. 7, Artikel 143. DOI: 10.3389/fenvs.2019.00143 Link zur Quelle: https://www.frontiersin.org/journals/environmental-science/articles/10.3389/fenvs.2019.00143/full 

Scheffer & Schachtschabel 2018: Scheffer/Schachtschabel Lehrbuch der Bodenkunde (2018). 17. Auflage. Berlin, Heidelberg: Springer Verlag GmbH, ISBN: 978-3-662-55870-6