Effektives Wildmanagement bedeutet gezielt, verantwortungsvoll und vorausschauend zu jagen und dabei die Ziele des Waldumbaus im Blick zu behalten.
Ein zentrales Element ist dabei die Jagdstrategie. Beispielsweise bietet die Intervalljagd die Möglichkeit statt flächendeckend und zufällig zu jagen, auf strukturierte Weise mehr Effizienz und gleichzeitig mehr Ruhe für die Tiere zu kombinieren. Dabei wird in bestimmten Abschnitten konzentriert und effektiv gejagt – anschließend bleibt das Gebiet für eine Weile jagdlich ruhig.
Um solche Jagdstrategien wirkungsvoll umsetzen zu können, braucht es auch die richtige Organisationsform der Jagd. In immer mehr Regionen entscheiden sich Waldbesitzende für die Regiejagd – also die Ausübung der Jagd in eigener Verantwortung, ohne Verpachtung an Dritte. Das hat den Vorteil, dass waldbauliche und jagdliche Entscheidungen aus einer Hand getroffen werden können.
Wo die Regiejagd organisatorisch nicht möglich ist, bieten Jagdpachtverträge dennoch eine wichtige Steuerungsmöglichkeit: Durch klare Vorgaben – etwa zur Abschussplanung, Beteiligung an Verbissgutachten oder Zusammenarbeit mit Forstleuten – kann auch hier die Jagd gezielt an die Bedürfnisse des Waldes angepasst werden. Die Arbeitsgemeinschaft naturgemäße Waldwirtschaft (ANW) hat hierfür einen Muster-Jagdpachtvertrag entwickelt, der HIER aufgerufen werden kann.
https://www.wild-wald-innovation.de/downloads/handreichungen-fuer-die-praxis
Eine angepasste Jagd erfordert Fachwissen, Planung und Fingerspitzengefühl. Schulungen und Fortbildungen für Jagende vermitteln aktuelles Wissen über Waldentwicklung, Wildbiologie und jagdliche Methoden. Sie schaffen Bewusstsein für die Bedeutung der Jagd im Klimawandel und stärken die Zusammenarbeit zwischen Jagd und Forst.
Die Hochschule Rottenburg bietet gemeinsam mit ihren Partnern einen Waldjägerlehrgang an, der die Zusammenhänge zwischen Wild und Wald anschaulich erklärt
https://www.hs-rottenburg.net/waldjaegerlehrgang