Damit Waldumbau gelingen kann, reicht es nicht aus, einfach Maßnahmen umzusetzen – man muss auch beobachten, ob sie wirken. Besonders wichtig ist das beim Wildmanagement: Denn ob ein Jagdkonzept tatsächlich funktioniert, zeigt sich nicht sofort, sondern erst über die Jahre und vor allem im Wald selbst.
Ein zentrales Instrument ist dabei das Verbissmonitoring: Dabei wird regelmäßig untersucht, wie stark junge Bäume von Rehen und anderem Schalenwild verbissen werden. Werden bestimmte Baumarten besonders stark geschädigt oder fehlen sie sogar ganz, ist das ein Warnzeichen: Der Wildbestand ist in diesem Gebiet zu hoch, um eine natürliche Verjüngung zu ermöglichen. In solchen Fällen müssen Jagdstrategie oder Abschusszahlen angepasst werden.
Ein besonders anschauliches Mittel sind Weiserzäune: Kleine, eingezäunte Flächen im Wald, die das Wild fernhalten. Sie zeigen eindrucksvoll, was wachsen könnte, wenn kein Wild vorhanden wäre. Vergleicht man die Vegetation innerhalb und außerhalb des Zauns, sieht man auf einen Blick, ob die Verjüngung durch Wildverbiss gebremst wird.
Monitoring ist also kein Selbstzweck, sondern eine wichtige Rückmeldung an die Jagd und die Forstpraxis: Nur wer beobachtet, kann gezielt handeln. Nur wer misst, kann steuern. Und nur wer den Wald langfristig im Blick behält, kann ihn erfolgreich in die Zukunft führen.