Einzelschutz von Bäumen
Manchmal wird versucht, junge Bäume mit sogenannten Einzelschutzmaßnahmen vor Wildverbiss zu schützen. Das sind z.B. Kunststoffhülsen, in welchen die Jungpflanzen heranwachsen, bis sie groß genug sind, um nicht mehr verbissen werden zu können. Doch dieser Schutz ist nicht nur aufwendig und teuer, sondern oft auch wenig nachhaltig. Vor allem der großflächige Einsatz von Plastik-Hüllen bringt viele Probleme mit sich. Diese verbleiben häufig über Jahre im Wald, zerfallen in Mikroplastik oder werden vergessen. Das schadet nicht nur dem Bodenleben, sondern widerspricht auch dem Anspruch eines naturnahen Waldes. Darüber hinaus sind die meisten Schutzmaßnahmen arbeitsintensiv: Sie müssen zunächst im Wald installiert werden und dann regelmäßig kontrolliert, angepasst oder entfernt werden.
Auch aus ökonomischer Sicht ist Einzelschutz oft nicht effizient.
Wenn große Flächen betroffen sind, summieren sich die Material- und Arbeitskosten schnell. Ein flächiger Schutz der Naturverjüngung durch eine angepasste Wilddichte ist langfristig nicht nur wirksamer, sondern auch kostengünstiger und ökologischer.