In der öffentlichen Wahrnehmung stößt die Jagd häufig auf Skepsis – nicht selten, weil Wissen über ihre tatsächliche Rolle fehlt oder einzelne Negativbeispiele ein falsches Bild prägen. Vor allem Menschen ohne direkten Bezug zu Wald und Wild sehen in der Jagd oft ein Relikt vergangener Zeiten – etwas Überholtes oder sogar Schädliches.
Eine gut geplante, verantwortungsvoll ausgeführte Jagd ist heute wichtiger denn je. Insbesondere, wenn es um den Erhalt gesunder Wälder und die Anpassung an den Klimawandel geht. Ohne eine Regulierung der Wildbestände durch die Jagd können viele empfindliche Baumarten nicht mehr natürlich nachwachsen. Tanne, Eiche oder Ahorn etwa werden so stark verbissen, dass sie aus dem Wald verschwinden. Das hat Folgen für die Artenvielfalt und die Stabilität des gesamten Ökosystems.
Jagd ist kein Widerspruch zum Naturschutz, sondern ein notwendiges Instrument – vorausgesetzt, sie wird am Zustand des Waldes ausgerichtet und nicht an persönlichen Vorlieben der Jagenden. Was es braucht, ist mehr gegenseitiges Verständnis, sachliche Information und einen Dialog auf Augenhöhe zwischen Jagd, Forst, Naturschutz und Öffentlichkeit. Denn wenn deutlich wird, dass Jagd dem Wald hilft, kann sie auch von der Gesellschaft als das anerkannt werden, was sie in ihrer besten Form ist: aktiver Schutz für den Wald von morgen.